Der demografische Wandel ist auch in der Stadt St.Gallen spürbar. Die St.Gallerinnen und St.Galler werden älter, bleiben länger gesund und aktiv und leben oft bis ins hohe Alter im eigenen Haushalt. Die Bevölkerungsgruppe der älteren Frauen und Männer wird heterogener, die individuellen Bedürfnisse vielfältiger. Diese Entwicklung bringt veränderte gesellschaftliche Chancen und Herausforderungen, denen mit einer neuen Altersstrategie Rechnung getragen werden soll.
Der Stadtrat hat sich entschieden, seine Alters- und Gesundheitspolitik weiterzuentwickeln und erteilte dafür im November 2019 der Dienststelle Gesellschaftsfragen den Auftrag zur Erarbeitung der Altersstrategie.
Im Zentrum stehen die Vision und der Grundsatz: «ambulant vor stationär»
Das Bestehendes soll dabei weiterentwickelt, die Unterstützung der pflegenden und betreuenden Zivilgesellschaft gestärkt und die nahraumbezogene Arbeit aller Akteurinnen und Akteure ausgeweitet werden.

Für die Strategieerarbeitung durch die Dienststelle Gesellschaftsfragen, die durch das Beratungsbüro Ecoplan unterstützt wird, gelten folgende Prämissen:
- Der Prozess soll partizipativ gestaltet werden und die relevanten Stakeholder sind angemessen einzubeziehen. Dazu gehören insbesondere die Seniorinnen und Senioren selbst, betreuende Angehörige, wichtige Leistungserbringer sowie die Konferenz für Alters- und Behindertenfragen (KABF).
- Die Strategieerarbeitung soll auf Vorhandenem aufbauen. So bestehen bereits verschiedene Grundlagendokumente, insbesondere auch die Ergebnisse des Vorprojekts «Who cares» der Fachhochschule St.Gallen, die zu berücksichtigen sind.
- Gemäss dem entsprechenden Legislaturziel ist bei der Strategieerarbeitung dem Grundsatz «ambulant vor stationär» Rechnung zu tragen.
- Es soll ein Ressourcenansatz und kein Defizitansatz verfolgt werden
Bei der partizipativen Erarbeitung werden sowohl die Bevölkerung als auch die relevanten Fachstellen und Gremien aktiv einbezogen.
Bis im Sommer 2021 wird die Strategie «Alter und Gesundheit 2030» entwickelt. In einem ersten Schritt wird, in Zusammenarbeit mit der Beratungsfirma Ecoplan, die aktuelle Situation in der Stadt St.Gallen und wichtige Entwicklungen analysiert. In einem nächsten Schritt wird zusammen mit der Bevölkerung und Fachpersonen der Stadt St.Gallen der Handlungsbedarf erarbeiten.
Die in der Strategie formulierten Ziele und Massnahmen sollen breit abgestützt sein und sowohl von den politischen Entscheidungsträgerinnen und -trägern als auch von den relevanten Fachstellen und den Betroffen selbst mitgetragen und verbindlich umgesetzt werden.
Die Strategie wird entlang von fünf Handlungsfeldern und den vier Querschnittsthemen «Migration, Demenz, Stärkung des Nahraums und Digitalisierung» entwickelt. Diese Querschnittsthemen werden bei jedem Handlungsfeld mitberücksichtigt.
Die Arbeiten bauen auf dem 2018-2019 durchgeführten Vorprojekt «Who cares» der FHSG auf.