Tipps für Konzertbegeisterte
- Abstand halten von den Lautsprechern nützt meist nicht viel. Hinten, bis etwa zum Mischpult ist es nicht viel weniger laut. Erst noch weiter hinten nimmt die Lautstärke schnell ab. Der Sound ist meistens in der Mitte besser.
- Gönn deinen Ohren Pausen. Während Konzert- und Partypausen kann sich dein Gehör von der Belastung etwas erholen.
- Ein Konzert in Openair-Lautstärke pro Woche schöpft die gehörverträgliche Dosis bereits aus.
- Geniess die Musik gezielt, lass die earsitters im Gehörgang und nimm sie dann raus, wenn deine Lieblingsband deine Lieblingsongs spielt. Mit den earsitters kannst du 100-mal länger Musik hören, bis du die gleiche Schallenergie auf dem Trommelfell hast als ohne. Dein Gehör ist also auch am Sonntag abend noch fit!
- Die Veranstaltenden sind verpflichtet, kostenlose Gehörschutzpfropfen (meist Typ A) anzubieten. Diese kannst du jederzeit verlangen. Sie sind an den Bars, im Infozelt und in den Infocontainern erhältlich. Klanglich bieten dir hingegen die earsitter (Typ C) oder andere klangoptimierte Gehörschütze (Typ B-D) einen deutlich besseren Musikgenuss. Und du kannst dich immer noch mit deinen Freundinnen und Freunden verständigen.
Vergleiche den Klang: Musik mit und ohne Gehörschutz
Mit Ohrstöpseln kannst du dein Gehör bei Konzerten und in Clubs schützen. Doch die verschiedenen Gehörschütze unterscheiden sich im Klang. Wie? Das kannst du hier ausprobieren.
Original
E_A_R (gelbe Ohrstöpsel)
earsitter (Thunderplugs)
Elacin (Gehörschutz für Profimusikerinnen und -musiker)
Original
E_A_R (gelbe Ohrstöpsel)
earsitter (Thunderplugs)
Elacin (Gehörschutz für Profimusikerinnen und -musiker)
Gefällt dir die Musik der Hörbeispiele? Hier gibt es mehr davon:
Worries And Other Plants
Velvet Two Stripes
Mehr Infos zum Gehör
Unser Gehör ist komplex aufgebaut. Kommt ein Ton in unser Ohr, wandert er vom Aussenohr (Ohrmuschel) über das Mittelohr (Trommelfell) bis ins Innenohr. Das Innenohr hat die Grösse einer Erbse und ist mit Flüssigkeit gefüllt. Die Haarzellen im Innenohr registrieren die Schwingungen, wandeln sie in elektrische Impulse um und leiten diese weiter an das Gehrin. Besonders die Haarzellen sind bei zu lauter Belastung gefährdet und können absterben. Die beschädigten Haarzellen können nicht "repariert" werden und es kommt zu einem Hörverlust.
Eine Überlastung des Gehörs macht sich durch Ohrgeräusche wie Rauschen, Pfeifen, Surren oder Klingeln (Tinnitus) bemerkbar. Bei einer kurzen Belastung kann sich das Gehör in ruhigen Phasen wieder erholen. Bei einer länger andauernden Belastung ist eine solche Erholung nicht mehr möglich. Hört das Pfeifen oder Rauschen nach 12 Stunden nicht auf, sollte eine Ohrenärztin oder ein Ohrenarzt aufgesucht werden.
Je nach Lautstärke (Schallpegel) und Hördauer variiert das Risiko eines Hörverlusts. So können dem Gehör beispielsweise 4 Stunden pro Woche laute Musik im Kopfhörer mit 95 dB(A) zugemutet werden. Bei einem zweistündigen Konzert mit einem Schallpegel von 100 dB(A) ist das Schallbudget pro Woche bereits aufgebraucht.
Quellen und weitere Informationen: Musik und Hörschäden – Infos für alle, die Musik machen oder hören (suva.ch), schallundlaser.ch • Rund ums Gehör • Anatomie

Videos
Die Videos zeigen , wie sich zu laute Musik auf unser Gehör auswirkt. Die Wissensvideos erklären interessante Hintergrundinformationen zum Thema Gehör und Schall.
Musik hat mein Gehör beschädigt (Suva, 2022)
Fratelli hört zu laute Musik (BAG)
Rock'n'Roll tanzende Haarzelle des Innenohrs
Organe des Menschen: Das Ohr
Was ist Schall? Schallwelle und Tonentstehung
Nützliche Links
Zusätzliche Informationen zum Thema Schall und Gehörschutz: