Nach den intensiven Eindrücken vom Helikoptertag, liegt der Schwerpunkt des letzten Trainings im Bereich der Objektsuche. Hierzu trainierten wir in verschiedenen Umgebungen eines grossen Objektes die Such- und Milieuarbeit. Wir trafen uns in einem leerstehenden Hotel im Toggenburg. Als Erstes erkundeten Jasper und ich das Areal, um das riesige Gebiet kennenzulernen. Das Hotel bot diverse Möglichkeiten mit dunklen Kellergeschossen, ungewohnter Akustik, unterschiedlichen Bodenbelägen und verwinkelten Räumen.
Nachdem wir uns mit der unbekannten Umgebung vertraut gemacht hatten, legte ich Jasper das Hundegeschirr an und wir begaben uns in den ehemaligen Schwimmbadbereich des Hauses wo wir das Verbellen trainieren konnten. Jasper wird in seinen bevorstehenden Einsätzen das Verbellen dann einsetzen, wenn er eine Person findet und seine Kollegen auf den Fund aufmerksam machen soll. Wenn Jasper seine Aufgabe korrekt ausgeführt hatte, erfolgte als Belohnung ein Spiel mit seiner Beisswurst. Um diesen Ablauf entsprechend zu konditionieren, übten Jasper und ich vorgängig mehrmals pro Woche das Verbellen einer Person.

Jasper zeigt seine Zähne. Beim Verbellen setzt er eine Person fest und zeigt so seinen Kollegen, dass er die gesuchte Person gefunden hat. Auf dem Bild verbellt Jasper den erfahrenen Teamleiter unserer Hundeführer.
Nach dieser Übung begaben wir uns zusammen mit einer Hilfsperson in das Untergeschoss, wo Jasper mich suchen sollte. Ich versteckte mich hinter den Kompressoren oder auf den Lüftungsschächten. Die Hilfsperson hielt Jasper zurück und gab ihm anschliessend das Kommando, um nach mir zu suchen. Was nach einer Runde Verstecken spielen klingt, ist eine wichtige Übung für Jasper. In absoluter Dunkelheit gestaltete sich die Suche für meinen vierbeinigen Freund einiges anspruchsvoller als er sich dies gewohnt war. Trotzdem meisterte er die Aufgabe zur vollen Zufriedenheit und ist in seinem jungen Leben wieder um eine Erfahrung reicher geworden.
Zum Abschluss des Trainings erfolgte eine Lektion Schutzdienst. Dort wurde das Griffverhalten eingeübt, denn auch das gehört zur Ausbildung eines Schutzhundes. Diese Übung war für den Kleinen, wegen des rutschigen Untergrunds im leeren Schwimmbecken, gar nicht so einfach.

Im Rahmen der Schutzdienstausbildung hält Jasper eine Person fest.
Seit Jasper vor elf Monaten das Licht der Welt erblickte, hat er schon vieles gelernt und ist um einiges grösser geworden. Beim heutigen Training war erstmals auch der Neuzuwachs der Hundestaffel der Stadtpolizei St.Gallen anwesend. Die deutsche Schäferhündin namens Vega von der Gletscherhöhle, zurzeit 12 Wochen alt, wird ebenfalls zum Schutzhund ausgebildet und hatte bereits ihren ersten Trainingstag. Jasper ist also nicht mehr länger das Nesthäkchen bei der Stadtpolizei St.Gallen.

Die angehende Polizeihündin Vega posiert mit ihrem Vorbild Jasper.