Jasper und ich trainieren mehrmals die Woche. Teils alleine – teils mit Hilfspersonen. Das Ziel ist klar: Jasper soll ab dem nächsten Jahr als einsatzfähiger Polizeihund mit mir zur Arbeit fahren. In diesem Training war auch unsere Kommunikationspraktikantin anwesend. In diesem Blog berichtet sie von ihren Eindrücken mit den Polizeihunden.

Jasper wartet auf seinen Befehl
Vor über zwei Jahren hat Jasper zusammen mit Manuel seine Ausbildung begonnen – nun kennt ihr ihn schon eine ganze Weile. Habt gelesen, was er alles erlebt hat. Seine Anfänge, als er noch alles festbeissen und nicht mehr loslassen wollte, die tapsigen Schritte mit den neuen Schuhen, den ersten Flug im Helikopter… Zwischenzeitlich ist aus dem tapsigen, süssen Junghund ein ausgewachsener Hund geworden.

Jasper und Manuel vor dem Einsatz
Beim letzten Training tappte das Team sprichwörtlich im Dunkeln. Der Schwerpunkt der Übung war die Objektsuche und Fährtenarbeit. Jasper musste zuerst eine Fährte suchen. Seine zweite Aufgabe bestand in der Absuche eines leerstehenden Gebäudes nach versteckten Scheintätern.

Zuerst trainierten Manuel und Jasper die Fährtensuche
Dann muss Jasper noch ein bisschen warten, denn zuerst versteckt sich sein Hundeführer als Scheintäter im stockfinsteren Gebäude. Verbarrikadiert in einer Ecke warte ich zusammen mit Manuel. Man hört nur den eigenen Atem. Dann nähert sich ein Hundeteam. Der Hundeführer ruft, dass er den Hund loslässt, wenn sich der Scheintäter nicht ergibt. Wir rühren uns nicht. Einige Sekunden vergehen. Plötzlich vernehmen wir das Schnüffeln eines Polizeihundes. Wir geben in unserem Versteck keinen Mucks von uns. Das Schnüffeln kommt immer näher. Einmal vor unserem Versteck hin und her, dann fängt es an. „Wau, Wau, Wau!“ Das Bellen schallt ohrenbetäubend von den Wänden wider. Im Schein einer Taschenlampe blicken wir in den aufgerissenen Fang eines dunklen Schäferhundes.

Der Schäferhund hat uns gefunden
Dann ist Jasper an der Reihe. Gemeinsam betritt das Team das Gebäude und wartet. Jasper kann kaum ruhig sitzen. Man spürt seine Energie förmlich. Jasper zieht an der Leine, muss jedoch noch zurückgehalten werden. Er darf die Suche erst auf Kommando seines Hundeführers beginnen.

Jasper kann die Suche kaum erwarten
An der Treppe angekommen begibt sich das Team in Position. Durch den Hundeführer erfolgt die Abmahnung „Halt Polizei! Herauskommen oder ich schicke den Hund!“ Das Team wartet gebannt auf eine Reaktion aus dem Objekt.

Der Scheintäter wird abgemahnt, bevor Jasper zur Suche losgeschickt wird
Keine Antwort. Manuel gibt Jasper ein Zeichen. Er rennt los und beginnt seine Suche. Jasper schnüffelt, was das Zeug hält. Gut, dass er so ein Energiebündel ist! Dies ist eine wichtige Voraussetzung für die spätere Einsatzfähigkeit. Plötzlich bleibt Jasper stehen, springt an einer Tür hoch und beginnt unaufhörlich zu bellen.
Der Hundeführer weiss: Jasper hat den Scheintäter aufgespürt. Weiter erfolgt die Blockierung und Festnahme der Person. Gut gemacht, Jasper!

Jasper während der Suche

Auflockerung mit dem Lieblingsspielzeug, der Beisswurst

Das Spiel macht den beiden sichtlich Spass
Man sieht, dass der Hundeführer auf die Arbeit seines Vierbeiners sichtlich stolz ist und auch stolz sein darf. Jasper ist lernbegierig und energiegeladen. So macht die Arbeit mit dem Hund natürlich richtig Spass. Nach dem intensiven Training ist Jasper froh, dass er sich in der Box ausruhen und etwas Wasser schlabbern kann.

Jasper erholt sich vom Training
Der heutige Trainingstag ist aber noch nicht vorbei. Jasper geniesst jetzt einige Stunden Pause, bevor es am Abend mit dem privaten Training weitergeht. Schliesslich haben die beiden ein hohes Ziel vor Augen.