Halbjährlich informiert die Stadt St.Gallen zusammen mit dem Verband ProCity sowie den verschiedenen Arbeitsgruppen an einem öffentlichen Forum über das Projekt «Zukunft St.Galler Innenstadt». Das Forum im Palace ist mit 180 Personen komplett ausgebucht. Die vielen Anmeldungen zeigen, dass das Projekt auf grosses Interesse stösst. Personen aus dem Gewerbe, der Gastronomie oder aus privatem Interesse arbeiten sehr engagiert und oftmals auf freiwilliger Basis daran, die Innenstadt zu beleben.
Drei digitale Projekte für mehr Innenstadtleben
In sehr enger Zusammenarbeit mit der Fachhochschule St.Gallen und privatwirtschaftlichen Unternehmen sind drei digitale Projekte in Umsetzung. Zum Einen ist dies der Nachrichtendienst «City Messenger», eine Applikation mit dem Ziel die Bewohnerinnen und Bewohner sowie potentielle Besucherinnen und Besucher der Stadt St.Gallen direkt mit dem lokalen Gewerbe in Austausch zu bringen. Über den «City Messenger» werden die Nutzenden informiert, was die Stadt bietet und sie können zudem schnell und direkt mit vielen Betrieben kommunizieren. Der «City Messenger» ist ein von der Innosuisse gefördertes Projekt und wird im Oktober 2019 lanciert. Ein weiteres Projekt hat das Ziel Leerstände von Ladenräumlichkeiten zu vermeiden und nennt sich «Pop-Up City». Nicht an jedem Ort eignet sich jede Art von Zwischennutzung. Diese Herausforderung soll «Pop-Up City» lösen und zusätzlich die Errichtung von sogennanten «Pop-Up Shops» vereinfachen. Dafür werden auf einer Webseite statistische Daten aufbereitet, die eine optimale Zusammenführung von leeren Ladenlokalen mit passenden Mieterinnen und Mieter ermöglicht. Das dritte Projekt mit dem Arbeitstitel Bonusssystem nimmt sich den Stammkundinnen und –kunden der Innenstadt an. Ziel ist es, wiederkehrende Besucherinnen und Besucher zu honorieren. Das Projekt ist aktuell in der Analysephase.
Flexibilisierung der Ladenöffnungszeiten als Tourismusgemeinde
Die Ladenöffnungszeiten in der Stadt St.Gallen sind im kantonalen Gesetz über Ruhetag und Ladenöffnungszeiten geregelt. Das Innenstadtgewerbe wünscht sich eine Flexibilisierung der Ladenöffnungszeiten, weshalb das Thema innerhalb des Projektes «Zukunft St.Galler Innenstadt» bearbeitet wird. Innerhalb des Projekt-Perimeters von Zukunft St.Galler Innenstadt soll eine Flexibilisierung der Öffnungszeiten über ein Reglement als Tourismusgemeinde angestrebt werden, da flexiblere Öffnungszeiten neue Möglichkeiten für das Gewerbe eröffnen. Die Gewerbetreibenden können sich da-mit dem heutigen Konsumverhalten anpassen, müssen aber nicht.
«City Management Board» koordiniert Attraktivierung der Innenstadt
Nachdem das Einführen eines «City Managers» im Dezember 2018 aufgrund fehlender ideeller und finanzieller Unterstützung vorerst gestoppt wurde, ergibt sich inzwischen eine neue Lösung. Die Stadt forciert die Einrichtung eines sogenannten «City Management Boards», welches die Aktivitäten rund um die Belebung der Innenstadt zentral koordiniert und abstimmt. Das fünfköpfige Gremium aus den lokalen Institutionen Gewerbe Stadt St.Gallen*, St.Gallen-Bodensee Tourismus, Gastro Stadt St.Gallen, ProCity sowie der Standortförderung soll in Zukunft die direkte Anlaufstelle für Themen zur Belebung der St.Galler Innenstadt sein. Es handelt sich dabei um die Startformation und wird durch die Standortförderung organisatorisch geführt. Der Vorteil des «City Management Boards» sind die direkten und kurzen Wege zwischen den Institutionen. Das gemeinsame Gremium führt die Stärken und Kompetenzen der jeweiligen Verbände zusammen, institutionalisiert sie und minimiert gleichzeitig die Kosten für administrative Aufwände wie Personalkosten. Das «City Management Board» hat das Ziel vorerst eine jährliche Summe von CHF 100'000 zusammenzulegen und für die Belebung der In-nenstadt zu investieren. Der Betrag ist realistisch und der Finanzierungsschlüssel nun in Diskussion. Als erstes wird es die Aufgabe des Gremiums sein, eine gemeinsame Strategie für die Innenstadt zu erarbeiten und diese mit konkreten Massnahmen zu bestücken. Der Start ist auf 2020 geplant.
Sponsorensuche für die «Märlistation» am Blumenmarktplatz erfolgreich angelaufen
Katy Rohner präsentiert im Namen der Teilprojektgruppe «Lebensraum» den aktuellen Stand rund um das Projekt «Märlistation» und Rasentreppe, welche am letzten Herbst-Forum als Teil der verschiede-nen sogenannten Spielpunkte erstmals gezeigt wurden. Die ersten grosszügigen Sponsoren wurden gefunden, die Initiative der Spielpunkte ist aber auf weitere finanzielle Unterstützung angewiesen. Geplant ist die Realisation der «Märlistation» am Blumenbergplatz auf die Sommerferien und danach werden die weiteren Spielpunkte in Angriff genommen.
Weitere Projekte wie die Weiterentwicklung der Sternenstadt, den Velohauslieferdienst oder das Onli-ne-Gebührentool sind ebenfalls Thema des Frühlings-Forums. Alle Informationen finden Sie unter www.stadt.sg.ch/zukunftinnenstadt
*vorbehaltlich Vorstandsbeschluss