Der Umweltbericht 2020 ist bereits die achte Ausgabe der alle vier Jahre erscheinenden Publikation über die wichtigen Umweltthemen in der Stadt St.Gallen. In den sechs Kapiteln St.Gallen wächst, St.Gallen ist voller Energie, St.Gallen bewegt sich, St.Gallen bleibt sauber, St.Gallen blüht und St.Gallen tut gut werden spezifische Datenreihen und Entwicklungen abgebildet sowie eine Auswahl von Projekten und Massnahmen präsentiert. Ergänzt werden diese Informationen mit ausgewählten Kennzahlen und Tipps. Die Publikation ist in Zusammenarbeit mit den zuständigen Dienststellen der Stadtverwaltung entstanden.
Lebenswert, weltoffen, ökologisch und innovativ
Eine vielfältige urbane Tier- und Pflanzenwelt, gesunde Luft, umweltschonende Naherholung, aber auch ein breit gefächertes Kultur-, Sport- und Bewegungsangebot bereichern den Alltag der St.Galler Bevölkerung. Das Herz einer lebendigen und erfolgreichen Stadt bilden die Menschen, die in ihr wohnen, sich dort bewegen, ihre Freizeit gestalten und arbeiten. Lebenswert, weltoffen, ökologisch und innovativ – so sieht der Stadtrat die Stadt St.Gallen. Nach einer kurzen Zeit der Stagnation wächst die Bevölkerungszahl wieder. Die positiven Entwicklungen im Wirtschafts- und Wohnsektor führen zu einer dichteren Bebauung. Hochwertiger Freiraum wird zunehmend zum knappen Gut. Durch den gezielten Einsatz von neuen Technologien im Bereich des technischen Umweltschutzes kann die Lebensqualität trotzdem weiter erhöht werden: sei es durch umweltfreundlichen Verkehr, ökologische Energieversorgung oder sorgsamen Umgang mit Abfällen. Die verschiedenen Dienststellen der Stadt St.Gallen engagieren sich täglich, die hohe Lebensqualität zu sichern und auszubauen.
Klimawandel fordert konkrete Massnahmen
Der Umweltbericht 2020 zeigt, dass viele Massnahmen und Projekte der letzten Jahre positive Auswirkungen haben. Basierend auf den in Paris im Jahr 2015 getroffenen internationalen Vereinbarungen formulierte der Bundesrat im Sommer 2019 das Ziel, bis 2050 die Treibhausgasemissionen auf Netto-Null zu reduzieren. Dieses Ziel verfolgt auch die Stadt St.Gallen, was weitere konkrete Massnahmen erfordert.
- In den Jahren 2015 bis 2018 ging in der Stadt St.Gallen der Verbrauch von fossilen Brenn- und Treibstoffen wie Benzin, Diesel, Erdgas und Heizöl um 10 Prozent zurück. Der Energieanteil aus erneuerbaren Quellen liegt bei knapp 30 Prozent und der Endenergieverbrauch ist weiter rückläufig. Die Anstrengungen des Energiekonzepts zeigen insbesondere beim Wärmebedarf ihre Wirkung. Bis 2050 muss der Energieverbrauch jedoch in allen Bereichen weiter sinken. In der städtischen Energieversorgung werden fossile Brenn- und Treibstoffe durch erneuerbare Energiequellen ersetzt. Zudem werden die Produktion von klimaneutralem Gas aus Grüngut sowie der Bau von Photovoltaikanlagen forciert.
- Auch im Bereich Mobilität besteht stetiger Handlungsbedarf. Dies obwohl der Fahrzeugbestand in den letzten Jahren weniger stark wuchs als zuvor. Die Mehrheit der Personenwagen auf den St.Galler Strassen sind immer noch Benzinfahrzeuge. Ende 2019 waren in der Stadt 488 Elektrofahrzeuge eingelöst. Das Ziel der Stadt ist es, den öffentlichen Verkehr sowie den Fuss- und Veloverkehr zu stärken, damit der motorisierte Individualverkehr auf den städtischen Strassen nicht weiter zunimmt. Zudem wird die Elektromobilität weiterhin gefördert.
- Im Bereich Entsorgung ist ein wichtiges Ziel der Stadt, ökologische Kreisläufe zu schliessen. So startete Entsorgung St.Gallen 2017 die städtische Grüngutsammlung, die auf eine energetische und stoffliche Verwertung von Speise- und Gartenabfällen setzt. Bis Dezember 2019
beteiligten sich mit über 2000 Abos fast 9000 Haushalte an der städtischen Grüngutsammlung. - Die Themen Biodiversität und Klimawandel beschäftigen die St.Gallerinnen und St.Galler. In den letzten Jahren hat die Anzahl der Tropennächte zugenommen. Die globale Erwärmung bedroht auch die biologische Vielfalt. Die Stadt St.Gallen schafft gute Voraussetzungen für eine hohe Biodiversität, indem sie unterschiedliche Lebensräume pflegt und schützt. Dazu gehören Grünflächen ausserhalb der dichten Kernstadt, aber auch Pärke, Schulanlagen und Friedhöfe im Siedlungsgebiet. So zum Beispiel im Tal der Demut. Dank der Renaturierung des Weierweidbachs fliesst das Wasser auf 400 Meter wieder frei durchs Tal und bereichert Natur und Landschaft.
- Die Höhenlage verschafft St.Gallen zwar etwas Erfrischung, aber auch in unserer Stadt belasten die hohen Temperaturen empfindliche Menschen zusehends. Teil des städtischen Umweltkonzepts sind deshalb auch Massnahmen zum Schutz vor Hitze. «Mehr Grün und Blau statt Grau» heisst die Maxime. Ansätze für eine angenehme und gesunde Umgebung sind zum Beispiel: Areale zu beschatten, Wasser und die Natur im Siedlungsraum zu fördern sowie Gebäude und ihre Umgebung zu begrünen.
Der Umweltbericht 2020 ist online abrufbar, kann kostenlos bei Umwelt und Energie der Stadt St.Gallen, Tel. 071 224 56 76, umwelt.energie@stadt.sg.ch bestellt oder im Kundenzentrum der St.Galler Stadtwerke, Vadianstrasse 8 und bei der Stadtinfo im Rathaus bezogen werden.