Das Burgweier-Areal bildet mit einer Fläche von rund 90'000 m² den grössten zusammenhängenden Grünraum innerhalb des Siedlungsgebiets der Stadt St.Gallen. Inmitten städtischer Bebauung bildet das Areal ein landschaftliches Kleinod. Eingebettet in leicht nach Westen abfallendes, kupiertes Gelände und durchzogen von einem schmalen Waldstreifen, beherbergt das Burgweier-Areal zwei Weiher, an die im Westen in malerischer Lage der industriehistorisch bedeutsame «Tröckneturm» sowie ein Bauernhaus anschliessen. Unterstrichen wird der Landschaftscharakter des Gebietes durch die unmittelbar westlich angrenzende Kapelle Maria Einsiedeln.
Bereits zu Beginn des 15. Jahrhunderts bildeten die damals als «Weyerstatt uff Schönenwegen» bekannten, künstlich angelegten Weiher ein beträchtliches Reservoir an Quellwasser, welches aus dem umliegenden Gebiet zugunsten der Leinwandindustrie sowie der Fischhaltung hergeleitet wurde. Mit dem Bau der Burg Waldegg und deren Übergang an den Fürstabt zu Beginn des 16. Jahrhunderts waren die damals noch vier Weiher als «Gottshusweier» und später als «Burgweier» bekannt. Nach dem Erwerb von Burg und Weiherareal durch den Kaufmann Johann Jakob Täschler im Jahr 1825 wurde das Gebiet Sitz der «Rotfärbi», einer Bleicherei und Rotfärberei, die das saubere Wasser der Weiher zur Veredelung von Textilien nutzte. Der zur Färberei gehörige, 1828 erbaute «Tröckneturm» hat den Umzug der Färberei ins Sittertal im Jahr 1903 als einziges Industriegebäude überlebt. Er stellt bis heute das eindrücklichste Zeugnis der damaligen St.Galler (Textil-)Industrie dar. Nach dem Wegzug der Textilindustrie sind die zwei kleineren der insgesamt vier Weiher nach und nach abgegangen.
Überlegungen, die seither ungenutzten Weiher und das Areal der öffentlichen Hand zuzuführen und damit die Weiher- und Kulturlandschaft zu erhalten, wurden erstmals in den Zwanzigerjahren des 20. Jahrhunderts angestellt. Die Idee eines öffentlichen Naherholungsgebietes kam jedoch nicht zur Reife. Ebenso scheiterte 1945 ein Projekt zum Bau eines Sportstadions und zum Umbau des Unteren Burgweiers zu einem Schwimmbad. 1966 wäre der Grünraum beinahe einer geplanten, aber nicht realisierten, vierspurigen Expressstrasse zum Opfer gefallen. Erwerbsabsichten der Stadt zum nachhaltigen Schutz des Gebiets seit dem Ende der 80er Jahre fanden erst im Jahr 2019 einen erfolgreichen Abschluss.
Der 33'737 m² grosse Stadtpark, die grösste zusammenhängende Grünfläche im Innenstadtbereich, gehörte als herrschaftlicher Garten zum Haus Rorschacher Strasse 25 (heute:Musikschule) und war im Besitz der Familie Scherrer.
1880 erfuhr der Stadtpark mit dem Museumsbau seine erste grundlegende Veränderung. Auf der Ostseite des Museums wurde 1877 in strengen Grundformen der Botanische Garten angelegt. Die 1879 gegründete Volièren-Gesellschaft baute im Jahr 1892 das achteckige Gehege südlich des Botanischen Gartens.
Nach einem Wettbewerb wurde 1968 das neue Stadttheater errichtet, für das der Stadtpark bis heute den repräsentativen Grünraum bildet.
Die grosse Wiese, die 1549 von der Ortsbürgergemeinde in einem Tauschhandel vom Kloster erworben wurde, diente den Bürgern als Allmend, die sie als Schafweide, als Getreidefeld, zum Kartoffelanbau, als Kinderspielplatz, Marktplatz und als Exerzierplatz des Militärs nutzten. Nach 1860 wurde die Fläche als militärischer Übungsplatz zu klein. Als Ersatz erhielt das Militär das Kreuzbleiche-Areal.
Seine heutige Gestalt erhielt der 3'511 m² grosse Untere Brühlpark im Zusammenhang mit dem Bau der Tiefgaragenerweiterung im Jahr 2006. Mit der langen und sieben Meter hohen, begrünten Rankkonstruktion, den grosszügigen Rasenflächen und der gärtnerischen Gestaltung von Blumenbeeten wird der "Untere Brühl" zum eigentlichen "Tonhallengarten". Der Vorbereich der Schulen Talhof und Blumenau wird durch die Sport- und Pausenplatznutzung definiert.
Der Kleine oder auch Obere Brühl, mit einer Fläche von 10'790 m², gehörte ursprünglich zum Besitz des Klosters und wurde schon in frühen Jahren zum Vergnügen der Stadtbewohner als Stadtgarten genutzt. So waren die Seiten der dreieckigen Freifläche mit Baumalleen bepflanzt und dienten der Bevölkerung als beliebte und stark frequentierte Promenadenwege.
Durch den Bau des städtischen Gymnasiums in den Jahren 1852 bis 1855 erfuhr auch die streng geometrisch gestaltete Grünfläche einige Änderungen. 1864 wurde ein mit Buchen versehener Weiher gestaltet und über den ganzen Park ein unregelmässiges Wegenetz gelegt.
Heute sind die landschaftsarchitektonischen Elemente kaum noch zu erkennen. Die ursprünglich als Alleen gepflanzten Bäume sind zum grössten Teil verschwunden, der markante Brunnen wurde zugeschüttet. Das Zentrum der Anlage wird durch die grosse intensiv genutzte Rasenfläche bestimmt. Der Grünraum wirkt repräsentativ und dient vorwiegend den Schülerinnen und Schülern als Aufenthaltsort und Treffpunkt während den Pausen.
Das 3'511 m² grosse quadratische Grundstück zwischen dem Schulhaus und der St. Leonhard-Strasse wurde um 1880 als Teil der Quartiersplanung Davidbleiche nach englischem Vorbild gestaltet. Die als "Square" geplante Anlage wurde 1955 so umgebaut, dass sie auch als Kinderspielplatz nutzbar war.
Heute präsentiert sich der Park im ursprünglichen Sinn. Das zentrale Wasserbecken ist erhalten. Der Platz ist grosszügig, mit einer durchgehenden Kiesfläche gestaltet, die vielfältig nutzbar ist. Der nördliche Abschluss ist als Parkeingang zur St. Leonhard-Strasse hin mit einer Doppelreihe geschnittener Linden bepflanzt, die ein grünes Dach bildet. Die innerstädtisch geprägte Anlage dient diversen Nutzungsansprüchen und den Schülerinnen und Schülern des angrenzenden St.Leonhard-Schulhauses während den Pausen als Aussenraum.
Die Umgebung von Schulanlagen (340'000 m²) bietet den Schülerinnen und Schülern auch in ihrer Freizeit wertvolle Spiel- und Begegnungsräume. Für die städtische Wohnqualität ist ihre Gestaltung, ihre Vielfalt, ihre Nutzbarkeit und ihr Zustand ein wichtiger Faktor.
Stadtgrün ist verantwortlich für die regelmässige und kontinuierliche Pflege sowie für die notwendigen Erneuerungen und Sanierungsmassnahmen.