
Die Hotellerie in der Stadt St.Gallen verzeichnet einen vergleichsweise niedrigen Anteil an Logiernächten, die auf ausländische Gäste entfallen. Der Anteil lag von 2006 bis 2019 zwischen 42 und 52 Prozent und damit durchgängig sowohl unter dem gesamtschweizerischen als auch unter den in den Vergleichstädten Luzern und Zürich verzeichneten Werten.
Das Corona-Jahr 2020 brachte weltweit Grenzschliessungen und andere Reisehemmnisse mit sich. Infolge dessen fiel der Anteil ausländischer Gäste in den drei betrachteten Städten und der Gesamntschweiz markant. Am stärksten war der Rückgang in Luzern. In St.Gallen fiel der Rückgang ausgehend von einem tiefen Nievau vergleichsweise moderat aus. Auch 2021 konnte sich die Nachfrage aus den Auslandsmärkten kaum erholen. In St.Gallen und Luzern stieg der Anteil ausländischer Gäste nur leicht an, in Zürich und der Gesamtschweiz ging er sogar weiter zurück.
Die Logiernächtezahlen geben Auskunft zu Umfang und Entwicklung der touristischen Nachfrage in einer Region. Kommen die Gäste von ausserhalb der beobachteten Region, ist deren Nachfrage aus Sicht der regionalen Volkswirtschaft als Export zu interpretieren. Logiernächte einheimischer Gäste sind als Exportsubstitut zu interpretieren, da verhindert wird, dass die Nachfrage der Einheimischen in andere Regionen abfliesst.
Allerdings ist die Aussagekraft der Logiernächteentwicklung bezüglich des betriebs- und volkswirtschaftlichen Erfolgs eingeschränkt, weil nur die Menge, nicht aber die damit generierte Wertschöpfung erfasst wird. So ist es beispielsweise möglich, dass eine Zunahme der Logiernächte mit Preissenkungen erkauft wurde und die erwirtschaftete Wertschöpfung eventuell sogar rückläufig war.
Anteil der Logiernächte von Gästen mit ausländischem Herkunftsland am Total der Logiernächte. Anzahl Logiernächte in Betrieben der Hotellerie. Als Herkunftsland des Gastes gilt das Land des ständigen Wohnsitzes des Gastes, das nicht der Staatsangehörigkeit des Gastes entsprechen muss.
Nächste Aktualisierung bis spätestens: 30.03.2023