Das ungeheizte Lithopshaus aus dem Jahr 1998 beherbergt im Sommerhalbjahr eine Sammlung von Mittagsblumen-Gewächsen (Aizoaceae) und Aasblumen- (Stapelia-) Arten aus dem südlichen Afrika. Im Winter machen diese kälteempfindlichen Sukkulenten winterharten Hauswurz- (Sempervivum- und Jovibarba-) Arten Platz.
Die Lithops-Arten, zu Deutsch "Lebende Steine" oder "Steingesichter" gehören zu den verblüffendsten Formen im Pflanzenreich. Pro Wachstumsperiode entwickeln sie nur ein Blattpaar, das zu einem saftreichen, nur oben etwas gespaltenen Körper verwachsen ist. Mit diesem Saftspeicher können die Lithops-Arten lange Trockenzeiten überstehen. In Form, Färbung und Oberflächenstruktur haben sich diese Blätter so sehr dem umgebenden Gestein angeglichen, dass sie am Wildstandort nur schwer zu finden sind. Eine ideale Tarnung, um von gierigen Pflanzenfressern verschont zu werden. Erst ab dem Spätsommer verraten sie sich, wenn ihre leuchtend gefärbten Blüten erscheinen.
Die mächtigen Blüten der Aasblumen verbreiten für menschliche Nasen einen abscheulichen Geruch nach faulem Fleisch. Damit locken sie Insekten an, die dort ihre Eier ablegen. Bei der Eiablage besorgen die getäuschten Insekten die Bestäubung. Die ausgeschlüpften Nachkommen finden jedoch keine Nahrung und gehen zugrunde.
Mit dem Beet hinter dem Lithopshaus findet das Thema Südafrika im Freiland eine Fortsetzung. Dort gedeihen winterharte Stauden und Kleingehölze aus Südafrika: Kapfuchsie (Phygelius capensis), Strohblumen (Helichrysum), Monbretie (Crocosmia masoniorum), Fackellilien (Kniphofia) und andere mehr.