Gemeinsame Strategie für Quartier- und Gemeinwesenarbeit
Mit dem Legislaturziel «Unsere Quartiere – Lebensräume für alle!» aus dem Handlungsfeld Gesellschaft möchte der Stadtrat eine gemeinsame Strategie für eine koordinierte und kooperative Quartier- und Gemeinwesenarbeit für alle Generationen und Gesellschaftsgruppen in der Stadt St.Gallen entwickeln und erste Massnahmen umsetzen.
Der Wandel städtischer Lebensräume
Städtische Lebensräume sind zunehmend geprägt von Anonymisierung, sozialer, kultureller sowie sprachlicher Diversität. Man begegnet sich immer weniger. Das eigene Beziehungsnetz und die Freizeitaktivitäten finden zum Teil ausserhalb des Lebensraumes statt. Dazu trägt auch das Lädelisterben und die Schliessung von Quartierbeizen bei. Auch die traditionellen Angebote der Kirchgemeinden verlieren an Bedeutung. Die zunehmende Mobilität schenkt uns zwar Freiheiten und Individualität, diese tragen jedoch dazu bei, dass unsere Lebensräume nicht mehr unbedingt der Mittelpunkt unseres Lebens sind.
Die Stadt hat einen Versorgungsauftrag für alle
Die Stadt versucht ihrem Versorgungsauftrag mit bevölkerungsnahen Konzepten wie Partizipation, Integration, Wohnraum, Freiraum, Umwelt, Alter, frühe Förderung und bevölkerungsnaher Kommunikation gerecht zu werden. Damit dies gelingt, braucht es jedoch Anknüpfungspunkte in den Lebensräumen und eine neue Kultur der Zusammenarbeit (Koordination) zwischen der Stadtverwaltung und der Bevölkerung sowie den Institutionen und Akteur/innen vor Ort.
Es braucht eine neue koordinierte und kooperative Quartierarbeit
Heute erfolgt die soziale Versorgung in den Quartieren mehrheitlich zielgruppenfokussiert. Die Kinder-, Jugend-, Eltern- und Altersarbeit erfolgt oft getrennt und nebeneinander und zentrale Beratungs- oder Behördenstellen sind eher selten vor Ort präsent. Zudem gibt es noch zu wenig Berührungspunkte zwischen den verschiedenen Lebensraumakteur/innen (wie Kirchen, Schulen oder Vereinen), was dazu führt, dass Synergien und gemeinsame Ressourcen zu wenig genutzt werden. Eine neue, koordinierte und kooperative Quartierarbeit hat alle Generationen und Gesellschaftsgruppen im Fokus und schafft dadurch die Voraussetzungen für Synergien, gemeinsame Strukturen und partizipative Lebensräume für alle.
Partizipative Konzeptentwicklung
Die Dienststelle Gesellschaftsfragen der Stadt St.Gallen entwickelt von September 2024 bis Juni 2025 zusammen mit der Fachhochschule OST sowie Schlüsselpersonen aus den Lebensräumen und Mitarbeitenden der Stadtverwaltung ein Konzept, das in drei ausgewählten Lebensräumen erprobt werden soll. Das Ziel ist, interessierte Kreise zu sensibilisieren und Ansatzpunkte für eine zukünftige zielgruppenübergreifende Quartierarbeit aufzuzeigen. Das Konzept schafft Voraussetzungen für einen gesellschaftspolitischen Diskurs über das zeitgemässe Zusammenleben im urbanen Lebensraum und bereitet mit innovativen Projekten den Weg für eine neue Quartierarbeit in der Stadt St.Gallen.
Workshop zur Konzeptentwicklung
Hier kommt eine Einleitung sowie Beschreibung zum Workshop, der im Oktober/November stattfindet