Wir gestalten unseren Unterricht so, dass er dem Bedürfnis der Kinder, viel lernen zu dürfen, gerecht wird.
Wir gestalten das Schulleben so, dass es dem Bedürfnis der Kinder nach Sicherheit und Wohlbefinden gerecht wird.
Wir gestalten die Zusammenarbeit mit den Eltern so, dass sie ihrem Bedürfnis nach wertschätzender, umfassender und gegenseitiger Information gerecht wird.
Wir gestalten die Zusammenarbeit im Team so, dass sie seinem Bedürfnis nach persönlicher Entfaltung, gegenseitiger Unterstützung sowie Sicherheit und Wohlbefinden gerecht wird.
Die Oberstufe West ist mit dem Umfeld (PHSG, Startfeld, Betrieben, Gewerbeverband, weiterführenden Schulen, anderen Schulen) vernetzt. Der Kontakt im Einzugsgebiet wird gepflegt.
Wir, die Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer und die Eltern fühlen uns als Gemeinschaft für unser Schulleben verantwortlich. Unsere Schule ist ein Ort, an dem Lernen und Lehren Freude bereiten. Freundschaft und Vertrauen, Höflichkeit und Fairness, Weltoffenheit und Wertschätzung sind uns wichtig.
Schülerinnen und Schüler werden an der Oberstufe West sorgfältig auf das Leben als junge Erwachsene vorbereitet. Sie lernen Verantwortung für sich selbst, für ihre Mitmenschen und für die Umwelt zu tragen. Sie begegnen Menschen mit anderen Ansichten und aus verschiedenen Kulturkreisen tolerant und respektvoll. Sie sind in der Lage ihre Meinung auszudrücken und sie zu vertreten.
Alle an der Schule Beteiligten arbeiten eng miteinander zusammen. Die Zusammenarbeit von Schule und Elternhaus ist für uns Voraussetzung für einen erfolgreichen Lern- und Erziehungsprozess.
Die rasche gesellschaftliche Veränderung in Familie, Schule und Arbeitswelt und der Fortschritt in den Lehr- und Lerntechniken erhöhen die Anforderungen an die Schulen. Die Lehrerinnen und Lehrer stellen sich diesen Entwicklungen und gestalten und beeinflussen sie selbst. Individuelle und gemeinsame Weiterbildungen sind Teil davon. Durch regelmässige Überprüfung der gesteckten Ziele, arbeiten alle im Team an der Weiterentwicklung der Schule und verantworten gemeinsam ihre Qualität.
Die beiden Oberstufenschulhäuser «Engelwies» und «Schönau» – gelegen im Westen der Stadt zwischen Bruggen und Lachen, eingebettet in ein lebendiges Quartier, geprägt von interkulturellem Miteinander – bieten ihren Schülern eine familiäre Lernatmosphäre. Als gut vernetzter Lernstandort pflegen beide Schulstandorte einen regen Austausch mit ihrem Umfeld. Die Pädagogische Hochschule, umliegende Betriebe, der Gewerbeverband, weiterführende Schulen, Startfeld und andere Schulen sind nur einige Beispiele dafür.
Die Infrastruktur bei uns im Westen bietet uns viele ausserschulische Lernmöglichkeiten – das Lerchenfeld mit seiner Eishalle und dem Aussenschwimmbad, unser Mittagstisch, die Nähe zu städtischen Naherholungsgebieten, die gute Anbindung an den öffentlichen Verkehr…
Unsere Schüler bereiten wir mit viel Knowhow und Freude auf weiterführende Schulen und das Berufsleben vor. Dabei legen wir viel Wert auf eine gute Zusammenarbeit mit den Eltern, aber auch auf eine hohe Eigenverantwortung der Schülerinnen und Schüler. Damit die Schule für unsere Schüler nicht nur ein Ort für motiviertes Lernen, sondern auch Lebensraum zum Wohlfühlen ist, lassen wir unsere Schülerinnen und Schüler mitgestalten. Beide Schulen haben einen Schülerrat, der im Teamwork mit unseren Lehrpersonen und Schulleitern unsere Schulen bereichern. Ohnehin wird Teamwork bei uns grossgeschrieben. Sei es nun im Chor, in der Band oder im Theater – gemeinsam gelebte Kreativität kommt bei uns nie zu kurz.
"Gleichheit ist nicht Gerechtigkeit – unsere Vision einer chancengerechten Oberstufe"
Ein Einblick aus der Oberstufenschulhaus Schönau, St.Gallen
Seit August 2024 arbeiten wir an der Schönau mit sechs ersten Oberstufenklassen in einem typengemischten Modell, das auf Chancengerechtigkeit, Differenzie-rung und Kooperation ausgerichtet ist. Unsere Klassen setzen sich zu etwa glei-chen Teilen aus Realschüler:innen und Sekundarschüler:innen zusammen – be-wusst ohne räumliche oder soziale Trennung. Denn wir glauben: Schule darf nicht reproduzieren, was die Gesellschaft spaltet. Sie soll verbinden.
Unterricht im typengemischten Modell
Unsere Unterrichtsmaterialien sind differenziert nach drei Anspruchsniveaus – von grundlegend (grün) über fortgeschritten (gelb) bis erweitert (rot). Starke Schü-ler:innen können grundlegende Aufträge direkt überspringen und in ihrem Anforde-rungsgrad mit der Arbeit starten. Unser Unterricht orientiert sich am Churer Modell: Nach einem gemeinsamen Einstieg in den Unterrichtsgegenstand, arbeiten die Schüler:innen selbstständig weiter – Lehrpersonen und schulische Heilpäda-gog:innen übernehmen die Funktion eines Lerncoaches. Die Unterrichtsplanung teilen sich die Lehrpersonen und schulischen Heilpädagog:innen im Team auf; so bleibt die Arbeitslast für die einzelne Person überschaubar. Durch die enge Zu-sammenarbeit spüren die involvierten Pädagog:innen gar eine Entlastung.
Beurteilung – Selektion vs. Förderinstrument
Alle Jugendlichen erhalten die gleiche Prüfung – doch die Bewertung richtet sich nach dem jeweiligen Anforderungsprofil. So können Realschüler:innen mit der kor-rekten Lösung der grundlegenden und fortgeschrittenen Aufgaben (grün und gelb) eine Note 6 erreichen, während Sekundarschüler:innen dafür das gesamte Niveau inklusive der erweiterten Aufgaben meistern müssen. Selbstredend dürfen auch Realschüler:innen die roten Aufgaben lösen – die Praxis zeigt: Das kommt häufig vor! Die Leistungsbewertung bleibt transparent, nachvollziehbar und motivie-rend.
Und was viele Realschüler:innen zeigen, ist längst wissenschaftlich erwiesen: Leistung ist nicht vom Schultyp abhängig. Eine grosse Zahl unserer Lernenden erzielt in einzelnen Fächern gute Ergebnisse auf Sek-Niveau – diese anerkennen wir mit einem Hinweis in den Zeugnisbemerkungen, dass die Leistung auf einem höheren Anspruchsniveau erbracht wurde.
Doch damit geben wir uns nicht zufrieden.
Unsere Vision
Im April 2024 haben wir als Kollegium gemeinsam beschlossen, dieses neue Modell zu erproben – und bereits im August desselben Jahres die Umsetzung gewagt. Die Rückmeldungen sprechen für sich: In einer ersten Befragung äus-serten sich Eltern, Schüler:innen und Lehrpersonen zufrieden mit unserem Schulentwicklungsschritt. Unsere Lehrpersonen, die nun im typengemischten Mo-dell unterrichten, sind sich einig: zurück zur typengetrennten Oberstufe? Für uns undenkbar. Was früher als tragfähige Struktur galt, empfinden viele heute als Rückschritt.
Gelingensbedingung? Enge Zusammenarbeit im Team! Die multiprofessionelle Kooperation zwischen Schulleitung, Schulsozialarbeit, schulischen Heilpäda-gog:innen und Lehrpersonen schafft ein unterstützendes Netz, das den Einzelnen entlastet und gleichzeitig die Qualität erhöht. Vielleicht liegt gerade hier die grosse Herausforderung für traditionelle pädagogische Denkweisen: Was der Einzelkämp-fer als Freiheitsverlust empfindet, erleben wir als echte Entlastung und als Stär-ke.
Wir arbeiten kontinuierlich daran, unser Modell weiterzuentwickeln, bestehende Ressourcen optimal zu nutzen und pädagogische sowie organisatorische Abläufe zu verbessern. Es liegt noch viel Arbeit vor uns - Mit jedem Schritt zeigt sich mehr: Es funktioniert! Auch ohne modernste Infrastruktur, ohne flexible Gruppenräume oder digitale High-End-Ausstattung. Was wir haben, ist eine gemeinsame Haltung – und die macht den Unterschied.
Im Schuljahr 2026/2027 wird die gesamte Oberstufe West ins typengemischte Modell übergehen. Eine Schule, die mitten in einem vielfältigen, lebendigen Quar-tier steht, mit einem hohen Anteil an Lernenden mit Migrationshintergrund, zeigt, dass mehr Chancengerechtigkeit machbar ist – mit Haltung, Mut und guter Teamarbeit.
Dass dieser Weg wissenschaftlich fundiert ist, bestärkt uns zusätzlich:
• Frühe Selektion wirkt sich negativ auf die Bildungsbiografien aus und verstärkt soziale Ungleichheiten (Baumert et al., 2006; OECD, 2012).
• Typengemischte Modelle fördern nachweislich die Lernentwicklung aller Schüler:innen, nicht nur der leistungsschwächeren – durch kooperatives Lernen, gemeinsame Ziele und ein stärkeres Gemeinschaftsgefühl (Klieme et al., 2010; Hattie, 2009).
• Leistungsstarke Schüler:innen profitieren durch tiefere Verankerung des Gelernten beim Erklären, Helfen und Reflektieren (Vygotsky, 1978).
Unser Fazit: Es ist nicht eine Frage der Ausstattung – es ist eine Frage der Hal-tung.
Und wenn man es wirklich will, dann klappt es auch.
Quellen und Literaturangaben
1. Baumert, J., et al. (2006)
Bildungsungleichheit und die Rolle der Selektion im Schulsystem
In: „PISA 2003 – Vertiefende Analysen für Deutschland“.
2. OECD (2012)
Equity and Quality in Education: Supporting Disadvantaged Students and Schools
3. Hattie, John (2009)
Visible Learning: A Synthesis of Over 800 Meta-Analyses Relating to Achievement
4. Klieme, E., Pauli, C., Reusser, K. (2010)
The Pythagoras Study: Investigating Effects of Teaching and Learning in Mathematics Classrooms in Germany and Switzerland
In: Reusser, K. et al. (Hg.): Unterrichtsqualität, Kompetenzentwicklung und Selektionsentscheidungen am Ende der Grundschule.
5. Vygotsky, L. S. (1978)
Mind in Society: The Development of Higher Psychological Processes
Die Oberstufe West plant, alle ersten Klassen ab dem Schuljahr 2026/27 typengemischt zu führen. Vorbehalten ist die Zustimmung des Amts für Volksschulen.
Warum führt die Oberstufe West typengemischte Klassen ein?
Weil wir Vielfalt als Chance verstehen. In gemischten Klassen lernen Jugendliche mit unterschiedlichen Stärken gemeinsam – und zwar unabhängig ihrer Zuweisung in eine Sekundar- oder Realstufe. Das fördert Chancengerechtigkeit, soziale Kompetenzen und bereitet besser auf das Leben und Arbeiten in einer vielfältigen Gesellschaft vor.
Welche Pädagogischen Ziele stecken hinter dem Projekt?
- Chancengerechtigkeit fördern: alle haben unabhängig von der Herkunft die gleichen Möglichkeiten.
- Individuelle Förderung: jedes Kind soll seine Stärken entdecken und entwickeln können.
- Schlüsselkompetenzen („4K“) stärken:
- Kritisches Denken – unterschiedliche Sichtweisen verstehen und einordnen.
- Kommunikation – klar und respektvoll austauschen, auch digital.
- Kreativität – neue Ideen entwickeln und Lösungen finden.
- Kooperation – im Team arbeiten, Unterschiede wertschätzen.
Wie profitieren die Schüler:innen von gemischten Klassen?
- Sie lernen voneinander und unterstützen sich gegenseitig.
- Sie entwickeln Empathie, Teamfähigkeit und Respekt.
- Sie lernen einander unabhängig der Labels «Real-/Sek» kennen und schätzen.
- Sie erhalten die Möglichkeit, ihre individuellen Talente einzubringen.
- Sie werden auf die Realität in Beruf und Gesellschaft vorbereitet, wo ebenfalls heterogene Teams zusammenarbeiten.
- Sie arbeiten direkt in ihrem Anspruchsniveau. Lernstarke Jugendliche haben die Möglichkeit, direkt im anspruchsvolleren Niveau mit der Arbeit zu starten und werden dort abgeholt, wo sie stehen.
- Soziale Herkunft wird als Faktor für die Verteilung von Bildungschancen abgemildert.
Wie werden lernstarke Schüler:innen gefördert?
Leistungsstarke Jugendliche erhalten anspruchsvollere Aufgaben und zusätzliche Herausforderungen. Sie können ihr Wissen in Projekten vertiefen und ihre Stärken gezielt einsetzen. Dabei lernen sie punktuell auch, andere zu unterstützen und Verantwortung in Gruppen zu übernehmen (Peer-Learning). Natürlich bieten wir weiterhin die Kanti-Vorbereitungskurse an. Auch arbeiten wir mit der PH St.Gallen im Projekt «St.Forscht neues Fenster» zusammen, einem MINT-Begabungs- und Begabtenförderungsprogramm für (hoch)begabte Schüler:innen der 4. bis 9. Klasse. Darüber hinaus entwickeln wir Lernsettings für die Begabungsförderung in unserem heilpädagogischen Team.
Wie funktioniert die Differenzierung in den typengemischten Klassen?
Damit alle Schülerinnen und Schüler optimal gefördert werden, arbeiten wir mit drei Anspruchsniveaus. Diese orientieren sich am Lehrplan 21 und den dort beschriebenen Grund- und erweiterten Ansprüchen. Zusätzlich berücksichtigen wir die Taxonomiestufen nach Bloom, die die unterschiedlichen Tiefen des Denkens abbilden (vom Verstehen bis hin zur Anwendung, Analyse und kreativen Gestaltung).
Die drei Niveaus sind farblich gekennzeichnet:
- Grün = Basisaufgaben – sichern grundlegendes Verständnis. Diese Aufgaben orientieren sich an den Grundansprüchen des Lehrplans 21.
- Aufgaben, die die Grundansprüche des Lehrplans 21 abdecken.
- Hier wird das Basiswissen gesichert.
- 40 % des Übungs- und Prüfungsmaterials
- Gelb = Standardaufgaben im anspruchsvolleren Niveau – decken die Kernkompetenzen ab.
- Sie sind auf die Kompetenzen der Sekundarstufe I abgestimmt (sowohl Grundansprüche, als auch erweiterte Ansprüche aus dem Lehrplan 21).
- 40 % des Übungs- und Prüfungsmaterials
- Rot = Erweiterungsaufgaben – für vertiefte Auseinandersetzung und höhere Ansprüche.
-
- Aufgaben, die die erweiterten Ansprüche des Lehrplans abdecken.
- Aufgaben für Lernende, die über den Standard hinausgehen wollen oder können.
- Sie fordern höhere Denkprozesse: Analysieren, Vergleichen, Bewerten, kreative Lösungen entwickeln.
- Sie sind anspruchsvoll, regen zum kritischen Denken an und fördern Eigeninitiative.
- 20 % des Übungs- und Prüfungsmaterials
Beispiel:
- Grün: „Rechne die Grundaufgaben zur Prozentrechnung.“
- Gelb: „Wende die Prozentrechnung auf eine alltagsnahe Situation an.“
- Rot: „Vergleiche unterschiedliche Methoden zur Berechnung und entwickle eine eigene Lösung.“
Durch dieses System stellen wir sicher, dass jede Schülerin und jeder Schüler passende Lernchancen erhält – unabhängig davon, ob Grundlagen gefestigt oder erweiterte Fähigkeiten gefördert werden sollen.
Zusätzlich setzen wir auf Eigenverantwortung und Selbstständigkeit. In unseren «SLZ (Selbstlernzeit) Lektionen» setzen sich die Lernenden Ziele und bearbeiten Projekte unter Aufsicht von Lehrpersonen. Wo nötig erhalten sie dabei Unterstützung der Lehrperson, die die Rolle eines Lerncoaches einnimmt. Bestandteil dieser Lektionen ist neben der Zielformulierung eine Reflexionsphase, in der die Lernenden reflektieren, inwiefern und wodurch sie ihr Ziel erreichen konnten. Die SLZ darf für Prüfungsvorbereitung, Lernen, Vertiefen, Üben, Hausaufgaben, Bewerbungen, Lesen und andere Projekte genutzt werden.
Wie entstehen die Prüfungsnoten?
- Prüfungen enthalten Aufgaben auf Real- und Sekundarstufenniveau.
- Schüler:innen lösen die für ihren Bildungsgang relevanten Teile, dürfen aber alle Aufgaben lösen.
- Für die Realschüler:innen gilt: Für eine Note 6 müssen sie sämtliche grünen und gelben Aufgaben (80 %) der Prüfung richtig gelöst haben.
- Für die Sekschüler:innen gilt: Für eine Note 6 in müssen sie sämtliche grünen, gelben und roten Aufgaben (100 %) der Prüfung richtig gelöst haben.
- Die Praxis zeigt, dass ein Grossteil der Realschüler:innen in Prüfungen auch die roten Aufgaben löst. Viele können gut im Sek-Niveau mithalten, was wir im Zeugnis abbilden.
- Trotz gemeinsamer Klasse können in diesem System unterschiedliche Noten für Real- und Sekundarschüler:innen gebildet werden.
- Zusätzlich fliessen Lernfortschritte, Kompetenznachweise und Beobachtungen in die Beurteilung ein.
- Es finden regelmässig Feedbackgespräche statt. Das heisst, mindestens einmal pro Semester findet ein Gespräch mit der Lehrperson statt, in dem die Lernenden zu ihrem Arbeits-, Lern-, und Sozialverhalten und ihren schulischen Leistungen Rückmeldungen und Hinweise erhalten.
Welche Rolle spielen Noten überhaupt?
Wir setzen nicht nur auf Noten, sondern auch auf Rückmeldungen zum Lernen. Wichtig ist, dass die Schüler:innen ihren eigenen Fortschritt erkennen und erleben. Damit stärken wir Motivation, Selbstvertrauen und Selbstwirksamkeit. Neben den Schulnoten nehmen alle Oberstufenschüler:innen an kantonalen Tests (sogenannte «Stellwerktests») teil, die ein wichtiger Indikator für die (berufliche) Zukunft unserer Lernenden sind. In der Praxis zeigt sich, dass das Arbeits-, Lern-, und Sozialverhalten (Stichwort: Schlüsselkompetenzen) mindestens genauso wichtig sind, wie die Noten.
Welche Unterstützung erhalten Kinder mit Lernschwierigkeiten?
- Zusätzliche Förderung durch schulische Heilpädagog:innen.
- Teamteaching mit den schulischen Heilpädagog:innen in verschiedenen Lektionen.
- Förderzentrum und Selbstlernzeiten, wo individuell begleitetes Lernen möglich ist.
Gibt es Fächer, in denen weiterhin getrennt unterrichtet wird?
Nein. An der Oberstufe West verzichten wir gänzlich auf eine Aufteilung der Stammklasse in Niveaugruppen. Beziehungsarbeit ist uns wichtig. Die Dynamik innerhalb der Schulklasse und die intensive Beziehungsarbeit zwischen den Lehrpersonen und den Klassen ist eine echte Chance für das soziale und personale Lernen. Wir setzen auf Binnendifferenzierung und Individualisierung in unserem Modell.
Handelt es sich um ein dauerhaftes Modell?
Vorerst arbeiten wir mit unserem Pilotjahrgang (jetzige 2. Oberstufe) und zwei typengemischten Klassen (Klasse mit Schwerpunkt Musik und Parallelklasse) im Schuljahr 2025/2026. Eine Ausweitung des Projekts im kommenden Schuljahr ist geplant. Dieses befindet sich aktuell im Genehmigungsverfahren. Die Erfahrungen des Pilotjahrgangs und der beiden Klassen in der jetzigen ersten Oberstufe planen wir weiter auszuwerten und bei der Fortsetzung des Projekts einzubringen. Eine erste Befragung der Eltern, Lehrpersonen und Schüler:innen fand im letzten Schuljahr (2024/2025) bereits statt. Dabei zeichnete sich eine grosse Zufriedenheit bei diesen drei Anspruchsgruppen ab. Wir arbeiten stetig daran unser Modell zu verbessern. Wir glauben an die Vision der Chancengerechtigkeit und nähern uns dieser mit dem Projekt «typengemischte Oberstufe» an.
Mit diesem Modell wollen wir Förderung für alle ermöglichen, Leistung sichtbar machen und unsere Schüler:innen bestmöglich auf ihre Zukunft vorbereiten.
Förderzentrum Schönau
Seit Herbst 2021 bieten wir unseren Schülerinnen und Schülern Lernförderung im Förderzentrum der Schönau an. Hier stellen wir Ihnen die Personen hinter dem Projekt, die Räumlichkeiten und die verschiedenen Angebote vor.
Team des Förderzentrums
Mirjam Habegger, Oberstufenlehrperson und schulische Heilpädagogin
- Seit 2021 als schulische Heilpädagogin tätig an der OSW Schönau
- 10 Jahre Erfahrung als Klassenlehrperson Real und Fachlehrperson Sek
- Spezialistin für mathematische Fächer, Classroom Management sowie Lernstrategien
Simon Kaufmann, Sportlehrer und schulischer Heilpädagoge
- seit 2025 als schulischer Heilpädagoge tätig an der OSW Schönau
- 4 Jahre Erfahrung als schulischer Heilpädagoge in der Kleinklasse Oberstufe
- seit 2012 als Sportlehrperson tätig
- Spezialist für Bewegtes Lernen
Sarah Vorburger, Primarlehrperson und schulische Heilpädagogin
- seit 2025 als schulischer Heilpädagoge tätig an der OSW Schönau
- 2 Jahre Erfahrung als schulische Heilpädagogin in der Kleinklasse Mittelstufe
- 3 Jahre Erfahrung als Klassenlehrperson auf der Primarstufe
- Spezialistin für musisches Lernen
Gina Mühlegg, angehende Oberstufenlehrperson
- Seit August 2024 Teil des ISF-Teams
- Studentin im letzten Jahr des Masterstudium Sekundarstufe I auf Basis eines Fachbachelors an der Pädagogischen Hochschule St.Gallen
- Spezialistin für Umweltpädagogik
Wieso schulische Heilpädagogik: Viele unserer Jugendlichen schaffen es (noch) nicht, ihr gesamtes Potential auszuschöpfen, einige sind auch schulmüde oder haben den Glauben an sich selbst verloren. In unserer Funktion als schulische Heilpädagoginnen können wir den Schülerinnen und Schülern helfen, ihr Lernen zu strukturieren, ihr Selbstbewusstsein und ihre Selbstständigkeit zu stärken und ihre Zeit sinnvoll zu nutzen. Lernende mit besonderen Begabungen dürfen wir individuell fördern und begleiten. Lehrpersonen können wir beraten und unterstützen. Uns gefällt unser Beruf sehr gut, weil wir mit so vielen unterschiedlichen Jugendlichen Kontakt haben und dazu beitragen können, dass sie sich bei uns in der Schule wohlfühlen.
Wieso Schönau? An der Schönau wird Vielfalt nicht nur gelebt, sondern zelebriert. Nicht nur unsere Schülerschaft, sondern auch das Lehrerteam sind bunt und vielfältig. Unsere Stärken, Begabungen und Fähigkeiten können wir im Unterricht und vielen extracurricularen Anlässen einbringen. Ob Musicals, Theaterprojekte, Erlebnispädagogik oder Leseförderung, Kooperationen mit dem umliegenden Gewerbe, Gestaltung externer Lernangebote und Exkursionen oder Events – hier kann sich jede und jeder kreativ einbringen. Das gilt für Lehrpersonen und für Lernende gleichermassen. Über den Schüler- und Schülerinnenrat unserer Schule lassen wir die Jugendlichen partizipieren und mitgestalten, damit unsere Schule nicht nur Lern- sondern auch Lebensraum für uns ist.
Unser Zivi
Rubian Leone
- Von August 2025 bis Juli 2026 Klassenassistent an der OS West
- Erfolgreicher Abschluss der Matura mit Schwerpunkt Wirtschaft und Recht im Juni 2025
Das Förderzentrum
Unser Förderzentrum besteht seit Sommer 2021. Mit viel Liebe zum Detail wurden aus den ehemaligen Informatikräumen der Schönau zwei durch eine Durchgangstür miteinander verbundene Räume geschaffen, die ganz auf das Lernen in einer ruhigen Wohlfühlatmosphäre ausgelegt sind. Aktivierende und beruhigende Farben, verschiedene Lernmaterialien und -spiele, viele Bücher, Lernnischen, Gruppentische, höhenverstellbare Schülerpulte, modernste Technik und mit den Lernenden gemeinsam gepflegte Grünpflanzen machen unser Förderzentrum zu einer lernfreundlichen Oase in unserem Schulhaus.
In den Räumlichkeiten finden Klassenunterricht, Kleingruppenförderung, DaZ-Unterricht, Selbstlernzeit, Sitzungen und Gespräche sowie Lernauszeiten statt. Die verschiedenen Angebote des Förderteams der Schönau stellen wir Ihnen nachstehend vor.
Das Lernangebot des Förderteams
An der Schönau setzen wir auf eine entwicklungsförderliche Beziehungsarbeit, das Anregen der Lernmotivation und den Aufbau eines positiven Selbstkonzepts. Dazu gehören das Erlernen von Lernstrategien und Arbeitsstrukturen genauso wie die Lern- und Arbeitsplanung, die Reflexion und das regelmässige Überprüfen von selbst gewählten Zielen. Lernen fängt mit Wollen an. Genau da setzt das Förderteam an. Wir arbeiten systemisch und analysieren gemeinsam mit unseren Lernenden, Lehrpersonen, unserer Schulsozialarbeiterin, dem schulpsychologischen Dienst und weiteren Fachstellen, welche Ressourcen und Barrieren unsere Lernenden haben und wie der Unterricht bestmöglich auf die individuellen Bedürfnisse unserer Schülerinnen und Schüler ausgelegt werden kann. Unsere verschiedenen Angebote sind darauf ausgelegt, unsere Lernenden dort abzuholen, wo sie stehen.
DaZ-Unterricht
In der Stadt St.Gallen werden fremdsprachige Lernende direkt in die Regelschulen integriert. An der Schönau möchten wir unseren Schülerinnen und Schülern ein rasches Ankommen im neuen Kultur- und Sprachraum ermöglichen. Deshalb bieten wir fremdsprachigen Jugendlichen täglich DaZ-Lektionen. Gearbeitet wird mit dem Zürcher Lehrmittel «Startklar», welches optimal auf Lernende im Jugendalter ausgelegt ist. Es ist in drei Niveaustufen verfügbar und orientiert sich an alltäglichen Sprechsituationen im privaten, Schul- und Berufsalltag. Grammatik, wie Satzbau, Nebensätze mit Konjunktionen, Einzahl- und Mehrzahlbildung, Artikel, 4 Fälle und weitere werden nach dem Modell des kommunikativen Lernens erarbeitet. Ganzheitliches Lernen spricht nicht nur den Verstand der Lernenden an, sondern auch ihre Emotionen und Sinne. Das Gelernte wird erfahrbar und erfassbar gemacht; die Fremdsprache wird auf ähnlich intuitive und praktisch-orientierte Weise erlernt wie die Erstsprache. Kooperatives Lernen setzt besonders auf Gruppenarbeit und fördert damit im Alltag bedeutsame Sozialkompetenzen. Handlungsorientierung im Fremdsprachenunterricht bedeutet, dass die Lernenden jederzeit ein konkretes Ziel bzw. einen Zweck vor Augen haben, zu dessen Erreichung sie etwas lernen. Allen drei Ansätzen ist gemeinsam, dass sie die spezifischen Bedürfnisse der Lernenden in den Vordergrund rücken und den Unterricht daran ausrichten. Wenn unsere Lernenden das Niveau A2 abgeschlossen haben, wird ihr DaZ-Unterricht abgeschlossen. Dann sind sie bereit, ihre noch fehlenden Deutschkenntnisse im Regelunterricht und in Alltagssituationen zu erwerben. Die Erfahrung zeigt, dass dieses Konzept zu einer schnelleren und besseren Integration führt, als wöchentliche DaZ-Lektionen.
Erlebnispädagogiktage
Unsere « Erlebnispädagogiktage » führen wir mit unseren neu an der Schule startenden Erstklässler:innen durch. Diese werden durch ein mehrteiliges Programm im Freien dazu ermuntert, herausfordernde Übungen und Spiele allein oder in der Klasse zu absolvieren und ihre Kompetenzen zu reflektieren. So sollen sie einerseits mehr über sich selbst und ihre eigenen Fähigkeiten und Grenzen erfahren, andererseits aber auch über ihre Rolle innerhalb der Klasse und die Wichtigkeit des sozialen Miteinanders Erkenntnisse sammeln. Die Teilnehmenden probieren sich aus, trauen sich etwas zu und wachsen über sich hinaus. Die Klassenlehrpersonen erhalten die Möglichkeit, ihre Lernenden ausserhalb des schulischen Lernkontextes kennenzulernen und erste gemeinsame Erlebnisse zu schaffen. Die Natur als Lernraum erfahrbar und nutzbar zu machen und das soziale Lernen in diesem Kontext zu fördern ist für unser Förderteam eine grosse Chance und Möglichkeit und setzt einen wichtigen Gegenpol zu der durch die fortschreitende Digitalisierung zunehmend technisierten Welt der Jugendlichen. Forschungsergebnisse zeigen, dass erlebnispädagogische Programme die Selbst- und Sozialkompetenzen entscheidend positiv beeinflussen und das Selbstkonzept verbessern. Deshalb setzen wir das ursprünglich als Pilot geführte Projekt als festen Bestandteil unseres Curriculums fort.
Kleingruppenförderung
Ob Lernstrategien, Berufswahl, Begabtenförderung, Förderlektionen in Sprachen, Mathematik oder Auftrittskompetenz – im Förderzentrum arbeiten die Jugendlichen mit unseren Spezialistinnen im Team an ihren individuellen Themenfeldern. Die ruhige Arbeitsatmosphäre und das lernfreundliche Raumklima im Förderzentrum tragen dabei genauso zu einer intensiv genutzten Trainingsstunde bei, wie unsere geschulten Lernexpertinnen.
Die vier Vs
Was tun, wenn der Schulalltag aus verschiedenen Gründen, zur Belastung wird? Diesen Gedanken sponnen wir bei der Ausarbeitung unseres sonderpädagogischen Konzepts weiter und überlegten uns, welche Gründe dies sein könnten und was wir diesen Belastungsfaktoren entgegensetzen können.
Vorübergehende Konzentrationsschwierigkeiten
Unsere Lernenden haben viele intensive Phasen innerhalb ihrer Schullaufbahn – seien dies Prüfungsphasen, Aufnahmeprüfungen an weiterführenden Schulen, Bewerbungs- oder Schnupperphasen, Projektarbeitswochen oder Übertritte in eine andere Schulstufe. Neben privaten, psychischen und/oder physischen Herausforderungen sind dies und weitere Faktoren Gründe dafür, wieso Lernende leicht ablenkbar, frustriert oder unkonzentriert sind. Ist dies der Fall, dürfen sie freiwillig oder auf Einladung einer Lehrperson für einen Teil der Lektion ins Förderzentrum kommen. Dort wird mit kurzen Spielen, Sport- oder Meditationsübungen der Fokus von der Schule zum Lernenden selbst verschoben. Der kurze Unterbruch des Alltags sorgt in den meisten Fällen dafür, dass ein konzentriertes Weiterarbeiten möglich ist.
Vorbereiteter Arbeitsauftrag
In manchen Situationen kann es vorkommen, dass eine reizarme, ruhige Arbeitsatmosphäre abseits des Klassengeschehens genau das ist, was unsere Lernenden brauchen, um gut arbeiten zu können. In diesem Fall kommen sie mit ihrem Schulmaterial des jeweiligen Fachs ins Förderzentrum und arbeiten dort, unterstützt von unseren schulischen Heilpädagoginnen, weiter. Die Aufträge werden in sinnvolle, bewältigbare Einheiten aufgeteilt und einzeln bewältigt. Dies löst bei den Jugendlichen ein Erfolgserlebnis aus und schenkt ihnen schrittweise das Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten zurück, welches oft durch einen zu hohen Erwartungsdruck oder Misserfolge gelitten hat.
Verwarnung
Wir wissen, dass jedes Verhalten einen Grund hat und sich Verhalten nur dann ändern lässt, wenn man den Ursprung dieses Verhaltens herausfinden kann. Gibt es Konflikte während des Unterrichts, liegt ein massiver Regelverstoss vor oder verunmöglicht das Verhalten einzelner Lernender das Weiterlernen der Schulklasse, so schicken die Lehrpersonen diese Lernenden ins Förderzentrum. Hier reflektieren sie gemeinsam mit dem Förderteam die Situation und ihr Verhalten und überlegen sich, wie es dazu kam und welche Massnahmen nötig sind, damit sich das Geschehene nicht wiederholt. Es geht darum, eine Einsicht in das eigene Verhalten und die Folgen dieses Verhaltens für Individuum und Gemeinschaft zu gewinnen. Anschliessend formulieren die Jugendlichen Ziele, wie sie ihr Verhalten ändern möchten. Sowohl Lernende, Lehrpersonen und schulische Heilpädagoginnen unterzeichnen diese Ziele, die nach einer bestimmten Zeitspanne wieder überprüft werden. Konnten diese nicht erreicht werden oder kommt es zu mehreren Verwarnungen, wird ein Gespräch mit den Erziehungsberechtigten geführt. Nach Ablauf der Lektion oder dem Abschluss der Reflexion und Zielvereinbarung gehen die Lernenden wieder zurück in ihre Klasse.
Verweis
Bei besonders massiven Regelverstössen oder mehrmaligen Verwarnungen im gleichen Fach kann die Lehrperson einen Verweis aussprechen. Dies bedeutet, dass ein Lernender den Rest des Schultages im Förderzentrum verbringt. Auch hier ist es uns wichtig, dass Lernende eine Einsicht in ihr Verhalten gewinnen, es verstehen lernen und die Konsequenzen für sich und Andere verstehen. Nach einem Verweis wird zwingend ein Elterngespräch geführt, an dem, je nach Fall, unterschiedliche Personen teilnehmen. Ziel dieser Gespräche ist immer, den Jugendlichen einen Neustart zu ermöglichen, der das Auftreten des störenden Verhaltens verhindert.
Banking Time
Die «Banking Time” ist ein Konzept, dass auf den amerikanischen Psychologen Robert C. Pianta, Bindungsforscher, zurückgeht. Es ist für Jugendliche gedacht, deren Verhalten man im allgemeinen Sprachgebraucht als «schwierig und massiv störend» bezeichnet. Die Idee hinter dem Konzept ist einfach aber wirkungsvoll: Führen Gespräche und andere Interventionen nicht zu dem gewünschten Effekt und das Verhalten eines Jugendlichen ist gleichbleibend störend beziehungsweise negativ, belastet dies auf Dauer die Beziehung zu Gleichaltrigen und Lehrpersonen. Lehrpersonen fällt es in der Regel irgendwann schwer, auch die guten Seiten solcher Jugendlicher zu sehen. Bestimmte Vorurteile und Vorstellungen über diese Personen hat sich bereits eingebrannt. Diese Denkweisen werden «mentale Repräsentationen» genannt. Um an diesen etwas zu verändern, braucht es ein Gegengewicht zu den sonst belastenden Interaktionen. Es braucht konfliktfreie, entspannte Begegnungen – und zwar für Lehrperson und Jugendliche.
Mittels der «Banking Time» werden genau solche Begegnungen initiiert. Während 45 Minuten pro Woche verbringt die Lehrperson, während die Klasse durch unsere schulischen Heilpädagoginnen betreut wird, Zeit mit dem Jugendlichen. Dabei bestimmt dieser, was während dieser Zeit unternommen wird. Sei es ein gemeinsamer Spaziergang, ein neues Spiel erlernen oder einfach plaudern. Wichtig ist: In dieser Zeit bewertet die Lehrperson nicht – sie lässt sich auf den Vorschlag des Jugendlichen ein. Mit der Zeit stärkt die Banking Time die Bindung zwischen Lehrperson und Lernenden und ermöglicht so eine sichere und verlässliche Beziehung, die ein störungsfreies Unterrichten und ein Einlassen auf das Lernen erst ermöglicht.
Mehr Informationen zum Konzept «Banking Time» entnehmen Sie der Homepage der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik neues Fenster.
Silence on lit!
Das ursprünglich aus der Türkei stammende Projekt «Silence on lit!» zielt darauf ab, Jugendliche, die sich im sogenannten «Leseknick» befinden, also wenig lesen, vor allem dann, wenn sie über wenige Lesevorbilder in der Familie und im Freundeskreis verfügen, an das regelmässige Lesen heranzuführen. Silence on lit! bedeutet an der Schönau, dass täglich zu wechselnden Uhrzeiten das gesamte Schulhaus alles stehen und liegen lässt und für 15 Minuten liest. Im Schulhaus wird es dann still. Nicht nur die Lernenden, auch die Lehrpersonen, das Hausteam und die Schulleitung nehmen während dieser 15 Minuten einen selbst gewählten literarischen Text hervor und widmen sich der Lektüre. Der angenehme Nebeneffekt des Lesens ist, dass die oft reizüberfluteten Jugendlichen und Erwachsenen in diesen 15 Minuten zur Ruhe kommen und sich einzig auf ihren Text konzentrieren können. Die zeitliche Begrenzung trägt dazu bei, dass auch leseschwache Lernende die Lesezeit einhalten können.
Das Lernatelier ist ein Angebot der Schule und dient der Unterstützung der Schülerinnen und Schüler bei der Erledigung ihrer Schulaufgaben und dem Verständnis des im Unterricht behandelten Stoffs. Das Lernatelier ist weder als Nachhilfeunterricht noch als reine Schülerinnen- und Schülerbetreuung zu verstehen. Die Schülerinnen und Schüler arbeiten selbstständig und ruhig. Die Lehrperson unterstützt bei gezielten Fragen. Das Angebot ist freiwillig. Eine Lehrperson kann allerdings mit dem Einverständnis der Eltern den Besuch des Lernateliers verfügen. Jugendliche können bei wiederholtem Fehlverhalten von der Nutzung des Lernateliers ausgeschlossen werden.
Das Angebot richtet sich an:
- Jugendliche der 7. bis 9. Klasse, die gezielte Fragestellungen haben und selbstständig und ruhig arbeiten
- Jugendliche, die Unterstützung bei den Schulaufgaben benötigen
- Jugendliche, die sich auf eine Aufnahmeprüfung für eine weiterführende Schule vorbereiten möchten
- Jugendliche, die ausserhalb des regulären Unterrichts in der Schule lernen möchten
Die Schülerinnen und Schüler besuchen das Lernatelier je nach Bedarf und Möglichkeit (stundenplanabhängig) mindestens einmal, maximal viermal wöchentlich. Es ist wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler das Lernatelier regelmässig und zur angemeldeten Zeit besuchen. Die Schülerinnen und Schüler bringen ihre eigenen Geräte ins Lernatelier mit, sofern vorhanden (BYOD).
Im Hinblick auf das Schuljahr 2021/22 bekommt jede Schule ein definiertes Einzugsgebiet. Die klaren Grenzen werden mit flexiblen Zuweisungsgebieten ergänzt. Dies erlaubt eine flexible Zuteilung und eine optimale Verteilung der Jugendlichen auf die verschiedenen Oberstufenschulhäuser.
An der Grenze des Oberstufenschuleinzugsgebiets West wird ein Gebiet definiert, aus welchem eine Zuweisung ins benachbarte Schuleinzugsgebiet Centrum möglich ist, wenn damit die Zuteilungszielsetzungen besser erfüllt werden können.
- Newsletter Juni 2020 (456 kB, PDF)
- Newsletter September 2020 (869 kB, PDF)
- Newsletter April 2021 (897 kB, PDF)
- Newsletter Juni 2021 (1128 kB, PDF)
- Newsletter Oktober 2021 (1628 kB, PDF)
- Newsletter Dezember 2021 (1145 kB, PDF)
- Newsletter April 2022.pdf (564 kB, PDF)
- Newsletter Juli 2022.pdf (1109 kB, PDF)
- Newsletter September 2022 (1782 kB, PDF)
- Newsletter Oberstufe West Dezember 2022.pdf (21823 kB, PDF)
- Newsletter Oberstufe West Mai 2023.pdf (12022 kB, PDF)
- Newsletter Oberstufe West Juli 2023.pdf (16561 kB, PDF)
- Newsletter Oberstufe West September 2023.pdf (23087 kB, PDF)
- Newsletter Oberstufe West Dezember 2023.pdf (18255 kB, PDF)
- Newsletter Oberstufe West Mai 2024.pdf (12061 kB, PDF)
- Newsletter Oberstufe West Juli 2024.pdf (17944 kB, PDF)
- Newsletter Oberstufe West September 2024.pdf (7855 kB, PDF)
- Newsletter Oberstufe West Dezember 2024.pdf (15276 kB, PDF)
- Newsletter Oberstufe West April 2025.pdf (22594 kB, PDF)
- Newsletter Oberstufe West Juli 2025.pdf (47721 kB, PDF)
